Cover des Buches Fehlversuche von Elke Heinemann
© Foto: edition taberna kritika
Rubrik:
Audio
Titel des Hauptwerkes:
Länge:
Minuten
Veröffentlichungsdatum:
01.07.2017
Produktion:
NDR 2017, 30 Minuten; WDR 2017, 55 Minuten

Hinweis

Das Manuskript kann bei Interesse als PDF zur privaten Verwendung zur Verfügung gestellt werden.

Fehlversuche

Kein Kinderbuch

Romanlesung in Auszügen

Autorin: Elke Heinemann
Regie: Joachim Dicks (NDR); Annette Kurth (WDR)

Inhaltsangabe:
Auszüge aus Elke Heinemanns Buch Fehlversuche. Kein Kinderbuch (edition taberna kritika 2018), gelesen für den Hörfunk von der Autorin in der NDR Kultur-Reihe, „Am Morgen vorgelesen/Das erste Mal“ und in der WDR-3-Reihe „Lesezeichen“: Marillenlikör, Eierlikör und vor allem zu viel Jägermeister trinkt die Mutter der sechsjährigen Elisa Mitte der 1960er Jahre Nacht für Nacht, bevor sie zu einer lautstarken Maria-Callas-Imitation anhebt, während der Vater auf einer scheinbar endlosen Dienstreise das familiäre Drama ignoriert. Das Kind erfindet für sich die Zwillingsschwester Alise und beginnt, in der dritten Person Singular seine „wahre Geschichte“ zu schreiben, die es in der Ich-Form beenden kann, als es kein Kind mehr ist. Sarkasmus und Ironie, sprachliche Verdichtungen und metaphorische Verschiebungen zeichnen die Prosa von „Fehlversuche“ aus: Ein Buch über ein Kind, das explizit kein Kinderbuch ist.

Mitwirkende:
Elke Heinemann

Expertenmeinung

Auch in Elke Heinemanns aktuellen Roman Fehlversuche. Kein Kinderbuch geht es um Erfindung und „wahre Geschichte“. Auf atemberaubend kurzer Strecke wird die drastische Ich-Werdung der kleinen Elisa in einer deformierten Kleinfamilie geschildert – das sitzt!

– Senta Wagner, Hotlistblog, 10.05.2018

Was „Fehlversuche“ ist, ist eine Überraschung. Unabhängig von den Spezifika der Handlung von Kind-versus-Milieu bietet uns Elke Heinemann einen Anlass, darüber nachzudenken, ob wir es da mit einem literarischen Ausweis der Wiederkehr überwunden geglaubter gesellschaftlicher Sprachen über Zustände zu tun haben. Lustig ist Fehlversuche, obwohl es überhaupt nicht lustig ist.

– Stefan Schmitzer, Fixpoetry, 04.06.2018

Ein sarkastischer Text über eine freudlose Kindheit, in dem viele sehen, was schlecht läuft, aber alle wegschauen.
– P.S. Die linke Zürcher Zeitung, 15.06.2018

Der oft leichtfertig dahingesagte Satz „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit“ bekommt durch Elke Heinemanns neuem Roman gleich mehrere Fragezeichen. Mit ihrer schonungslosen, rhythmisch hämmernden, messerscharfen Sprache zerrt die Autorin ihre Leser an den Rand eines Abgrunds. Die Kraft der Literatur besteht auch darin, Menschen in Elend und Ausweglosigkeit eine Sprache zu geben. Sie kann Leid vielleicht nicht lindern. Vielleicht aber doch.
– NDR-Kultur:Neue Bücher, 25.07.2018

Elke Heinemanns aktueller Roman ist allein schon unbedingt preiswürdig: Fehlversuche ist ausdrücklich Kein Kinderbuch – so der Untertitel –, obwohl er von einer Kindheit erzählt. Will man die Leitmotive dieses schmalen großen Romans knapp zusammenfassen, genügt ein Blick auf die Umschlagrückseite, wo sie in Form von Hashtags aufgelistet sind: fantasie, ich-erzählung, identität (motiv), kind (motiv), märchen (motiv), resilienz (motiv).
– Jury des Literaturpreises Ruhr, 07.12.2018

Die chronologisch und in starken Bildern erzählte Handlung des Romans ist, zum eigenen Erschrecken, dennoch auch unterhaltsam. Der ausgeprägte Wortwitz nimmt den entsetzlichen Vorkommnissen etwas von dem Horror. Das Kind Elisa trägt in sich eine tiefe eigene Wahrheit. Wir lesen mit angehaltenem Atem.
– Claudia Böcker, Signum. Blätter für Literatur und Kritik, 20. Jahrgang, Heft 2, Sommer 2019

Ausstrahlung(en)

WDR 3 Lesezeichen: 20.-24.11.2017, 14.45 – 15 Uhr + WDR 3 Lesung: 25.11.2017, 15.04 -16 Uhr; Wiederholung WDR 3 Lesezeichen: 01.-05.07.2019, 14.45 – 15 Uhr + WDR 3 Lesung: 06.07.2019, 15.04-16 Uhr

NDR Kultur, „Am Morgen vorgelesen/Das erste Mal“, 8.30 – 9 Uhr, 01.07.2017

Elke Heinemann