Warten auf ein Echo
© Foto: WDR
Rubrik:
Audio
Titel des Hauptwerkes:
Länge:
55 Minuten
Veröffentlichungsdatum:
10.11.2005
Produktion:
WDR 2005

Hinweis

Das Manuskript kann bei Interesse als PDF zur privaten Verwendung zur Verfügung gestellt werden.

Warten auf ein Echo

Hommage an Meret Oppenheim

Autorin: Elke Heinemann
Regie: Martin Zylka
Technische Realisation: Günter Kasper
Regieassistenz: Moritz Alexander Berg

Inhaltsangabe:
Paris 1934: Die junge Meret Oppenheim ist eine der wenigen künstlerisch arbeitenden Frauen im Kreis der Surrealisten. Sie notiert ihre Träume, posiert für Man Ray nackt an einer Druckerpresse, arrangiert Wort-Collagen und malt ein Phantasieporträt ihres Liebhabers Max Ernst. Obwohl sie 1936 mit Le Déjeuner en fourrure, einer mit Pelz beklebten Tasse, die Ikone des Surrealismus produziert, bleibt sie verhältnismäßig unbekannt. Zurückgekehrt in die Schweiz, fällt sie 1937 in eine Schaffenskrise, die sie als Resultat der uralten Entwertung des Weiblichen deutet: Ihre innere Balance sei zerstört gewesen, behauptet sie später. Erst seit den 60er Jahren finden ihre Ideen und Werke in der Öffentlichkeit ein Echo.

Mitwirkende:
Helene Grass
Markus Scheumann

Auszeichnung:
ARD-Nominierung in der Kategorie "Hörfunk-Feature" für den Prix Italia 2006

Expertenmeinung

Nach einer zweitägigen Sitzung hat die ARD über die deutschen Hörfunk-Einreichungen für den Prix Italia 2006 entschieden. Aus insgesamt 42 Einreichungen wurden vier Produktionen nominiert, je eine in den Kategorien “Feature” und “Musik” und zwei in der Kategorie “Hörspiel”. In der Kategorie “Feature” entschied die Jury für “Warten auf ein Echo. Hommage an Meret Oppenheim” von Elke Heinemann. Der 1948 von der italienischen Rundfunkanstalt RAI ins Leben gerufene Prix Italia gilt als älteste und wichtigste internationale Auszeichnung für Radio-, Fernseh- und Internet-Produktionen.

– Südwestrundfunk (ots), 11.05.06

Im Vorfeld der Meret-Oppenheim-Retrospektive in Bern kommt die Übernahme eines Radio-Features durch das Südwestradio gelegen. Warten auf ein Echo – Hommage an Meret Oppenheim hat es die Autorin Elke Heinemann betitelt. Dabei ist es gar nicht einmal die Redundanz des Echos, die ihrem Feature Struktur gibt, als vielmehr die Figur eines Mäanders, der durch Interview-Äußerungen von Zeitzeugen sowie durch historische Aufnahmen genährt wird. Doch die Radiosendung versteht sich oh-nehin nicht als Dokumentation. Im Sinne eines Traktats versucht sie, Oppenheims Verständnis einer geschlechtlich nicht fixierten Kunst zu vermitteln. Diese Herausfor-derung eingespielter „Regeln der Kunst“, wie sie bei Pierre Bourdieu heißen, bringt zwar neue Rezeptionsschemata hervor – immer wieder ist etwa vom Androgynen die Rede, das Oppenheims Arbeit charakterisiere. Aber die Einsichten in die kulturellen Funktions-Hierarchien haben ihre Geltung kaum verloren: Jede wirklich neue Idee sei ja eine Aggression, und Aggression, erklärt Oppenheim, sei „eine Eigenschaft, die im absoluten Widerspruch steht zum Bild des Weiblichen, das die Männer auf Frauen projizieren.“

– Neue Zürcher Zeitung, 17.05.06

Ausstrahlung(en)

Ursendung: WDR 10.11.05, Ü: ORF 20.+22.01.06, SWR 17.05.06, DKultur 14.10.06, Radio Bremen 02.+05.12.07, NDR 26.06.07, BR 01.10.13, DRS 04.+06.10.13, RBB 10.07.16 W: WDR 01.11.06, 04.11.10, 24.+25.08.19

Elke Heinemann