Autorin: Elke Heinemann
Regie: Beate Ziegs
Inhaltsangabe:
Maria ist Künstlerin. Keine Fotografin, keine Konzeptkünstlerin, keine Schriftstellerin. Und doch ist sie Fotografin, Konzeptkünstlerin und Schriftstellerin in einer Person. Marias Leben ist Marias Kunst. Davon handeln ihre Aktionen, ihre Fotografien, ihre Texte. Maria ist eine erfundene Person. Ihr Erfinder ist der amerikanische Schriftsteller Paul Auster. Die französische Künstlerin Sophie Calle, das reale Vorbild der Künstlerin Maria Turner, hat sich der Romanfigur angeglichen. Sie hat Kunstaktionen nachvollzogen, die Paul Auster, inspiriert durch ihre eigene Arbeit, in dem Roman „Leviathan“ fingiert hat. So beginnt ein „Doppeltes Spiel“, ein in mehreren Fotobänden dokumentierter Prozess von Verwandlungen und Verwechslungen. Die Rollen von Subjekt und Objekt, Täter und Opfer, Verfolger und Verfolgten verschieben sich. Die Unbekannten, denen Sophie Calle mit Kamera und Notizbuch folgt, scheinen sich anhand von Indizien in Bekannte zu verwandeln. Aber ihre Biografien sind Erfindungen der Künstlerin, die auch sich selbst immer wieder neu erfindet. In ihren „wahren Geschichten“ tritt sie als Hobby-Detektivin auf, als Striptease-Tänzerin, als Zimmermädchen und als Reisende, die einen Aufenthalt in New York nach den Regeln eines Handbuchs gestaltet, das Paul Auster auf ihren Wunsch hin geschrieben hat. Und so bedankt sich Sophie Calle schließlich bei Paul Auster für die Erlaubnis, die Fiktion mit der Realität vermischen zu dürfen, während sein Dank an sie ergeht für die Erlaubnis, die Realität mit der Fiktion vermischen zu dürfen.
Mitwirkende:
Sophie Calle
Regina Lemnitz
Gerd Wameling
Till Hagen